Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre...

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Unsere HEROES wurden gefeiert

Am 23.03.2022 erhielten die Jungs der fünften und sechsten HEROES-Gruppe in der Schweinfurter Rathausdiele ihre Zertifikate. Das Zertifikat erlaubt es ihnen, ehrenamtlich Workshops zum Thema "Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre" an Schulen und Jugendeinrichtungen zu halten.

 

 

 

Stephan Zeller, Leiter der gfi Schweinfurt und Elke Riegger, Mitarbeiterin der gfi Schweinfurt moderieren die Zertifizierungsfeier der Heroes Schweinfurt 2022.

(von links nach rechts: Elke Riegger, Mitarbeiterin der gfi Schweinfurt; Stephan Zeller, Standortleiter der gfi in Schweinfurt)

Durch das Programm führten, Stephan Zeller – Standortleiter der gfi in Schweinfurt und Elke Riegger – Mitarbeiterin der gfi Schweinfurt. Die Veranstaltung fand aufgrund der aktuellen Corona-Situation als hybride Veranstaltung statt.

In seiner Begrüßungsrede bedauerte Zeller, dass die bayerische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer ihre geplante Teilnahme kurzfristig absagen musste. Er begrüßte unter anderem Susanne Winter, die stellvertretend für Brendel-Fischer ihre Rede hielt und Thorsten Schubert, Jugendamtsleiter der Stadt Schweinfurt. Zum Publikum zählten auch Schulleiter*innen und Lehrer*innen aus Schweinfurt und Umgebung, Kooperationspartner*innen, sowie die HEROES selbst mit ihren Familien.

„Für besondere Spannung unter den Jungen sorgte ein Filmteam von TV Mainfranken, das nicht nur die Zertifizierung filmten sondern demnächst einen Film über die Arbeit der HEROES drehen wollen“, verriet uns Claudia Federspiel, Projektleiterin.

 

Susanne Winter hält stellvertretend für die bayerische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer Grußworte.

(Susanne Winter - Geschäftsstelle der Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung Gudrun Brendel-Fischer, MdL)

Die Schweinfurter HEROES werden seit Beginn im Jahr 2013 über Bayerische Ministerien finanziert, seit 2018 durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration, sowie der Stadt Schweinfurt und des Schweinfurter Landkreises.

Die bayerische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer bedauerte sehr ihre geplante Teilnahme an der Veranstaltung kurzfristig absagen zu müssen. Sie ließ es sich aber nicht nehmen ihre vorbereiteten Grußworte durch ihre Mitarbeiterin Susanne Winter überbringen zu lassen

Lobend berichtete sie über das Projekt und deren „Helden“, die sie bereits im Oktober 2021 bei ihrem Besuch einer Heroes-Gruppenstunde kennengelernt hatte: „Mit Ihrem Einsatz für Gleichberechtigung sind sie Leuchttürme unserer Verfassung und einer gelebten Demokratie“, zitierte Winter.

 

Thorsten Schubert hält Grußworte anlässlich der Heroes Zertifizierungsfeier 2022.

(Thorsten Schubert, Jugendamtsleiter der Stadt Schweinfurt)

Thorsten Schubert, Jugendamtsleiter der Stadt Schweinfurt und Mitorganisator der Veranstaltung richtete herzliche Grußworte an die Zuschauer und die anwesenden HEROES und bedauerte gleichzeitig, dass zwei der zu zertifizierenden Jungen leider krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnten. Er betonte die wertvolle Arbeit der HEROES: „Seit 2013 nun schon in Schweinfurt, ist das HEROES-Projekt eine sinnvolle Investition in die Zukunft, nicht nur für die beteiligten jungen Menschen selbst, sondern auch für die Gesellschaft“.

Anschließend wurde den Zuschauern der 2019 gedrehte Imagefilm präsentiert. In dem Videoclip präsentieren sich die HEROES in Schweinfurt. Zu sehen sind die Jungs in einer Gruppenstunde und beim Einüben eines Rollenspiels. Dazwischen sind Aussagen der Projektleiterin und der Gruppenleiter zu sehen, die dem Zuschauer das Projekt näher beschreiben.

 

 Rollenspiel, 3 junge HEROES auf der Bühne.

(von links nach rechts: Khalil Derwish, Salaheddin Ayoubi, Hasan Sayed Yahya)

Ein wichtiges Element in den Trainings, sowie in den durch die HEROES durchgeführten Workshops an Schulen ist das Rollenspiel. Anhand dessen, verdeutlichen sie Situationen und Problemstellungen und regen zu Diskussionen an.

Die neu zertifizierten HEROES haben für diesen Nachmittag ein kurzes Rollenspiel vorbereitet. „Mit diesem Rollenspiel wollen wir nicht nur die Gleichberechtigung thematisieren, sondern mit einem weniger stereotypen Vaterbild den Jugendlichen aufzeigen, dass auch in den Ehrenkulturen andere Männerbilder existieren können. Deshalb haben wir in unserem Rollenspiel einen Vater, der nicht der traditionellen Erwartungshaltung entspricht. Er schlichtet einen Streit zwischen Tochter und Sohn und plädiert für Freiheit und Selbstbestimmung“, erklärt Diyap Yesil, HEROES Gruppenleiter.

Die Jungen lernen anhand von theaterpädagogischen Methoden auch spontan Rollenspiele in einem Workshop vorzuspielen, um bestimmte Situationen zu veranschaulichen. Sie animieren zudem Schüler und Schülerinnen, ebenfalls in eine andere Rolle zu schlüpfen um einen Perspektivenwechsel aufzuzeigen.

Während „Corona“ wurden viele Workshops online oder hybrid durchgeführt. Hierfür fertigten die Heroes kurze Videoclips, anstelle der sonst live aufgeführten Rollenspiele. Eines dieser Videos wurde dem Publikum via Leinwand vorgetragen: „Geschlechterrollen - verkehrte Welt“. Yesil erläutert hierzu:

„In dem Rollenspiel werden die traditionellen Rollen der Geschlechter aus sogenannten Ehrenkulturen in Frage gestellt. Die Schwester verbietet dem Bruder auszugehen, seine Klamotten findet sie zu freizügig und Haushalt ist ihrer Meinung nach die Aufgabe des Bruders“. „Das Ziel ist es, ein Perspektivenwechsel zu erzeugen, der den Zuschauer zum Analysieren seines eigenen Rollenverständnisses animieren soll“, erklärt Federspiel.

 

Heroes aus Schweinfurt halten ihr Zertifikat in den Händen.

(von links nach rechts: Salaheddin Ayoubi, Hasan Sayed Yahya, Khalil Derwish, Abdulrahman Alzahrani)

Als Höhepunkt der Anerkennungsfeier überreichte Susanne Winter, stellvertretend für die bayerische Integrationsbeauftragte Brendel-Fischer, die Zertifikate und die HEROES-T-Shirts, die die Jungen nun mit Stolz bei ihrer Workshoparbeit tragen werden.

 

Emad Ayoubi, Musiker am Keyboard

(Imad Ayoubi)

Für die musikalische Begleitung sorgte Imad Ayoubi, auch unter dem Künstlernamen Imad Wasof bekannt. Ayoubis zwei ältesten Söhne sind Teil des Projektes. „Mein jüngster Sohn fehlt noch im Projekt, vielleicht kommt er in die nächste Ausbildungsrunde“, schmunzelt Ayoubi.

„Ich möchte mich an dieser Stelle recht herzlichst bei Ihnen bedanken, Herr Ayoubi, dass sie bereits zum zweiten Mal ehrenamtlich unsere Veranstaltung mit ihrer Musik begleiten“, erwidert Federspiel, erfreut über das Engagement.

Arabische Köstlichkeiten aus dem Vereinsheim in Schwebheim krönten den Abschluss und gaben den Gästen die Gelegenheiten in einer gemütlichen Atmosphäre die neue HEROES-Generation und das Schweinfurter HEROES-Team näher kennen zu lernen.

Sie fragen sich, wie es dazu kam, dass zwei Gruppen gleichzeitig zertifiziert wurden? Lesen Sie dazu die NEWS: „Zertifizierungsfeier der fünften und sechsten HEROES-Gruppe“!

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