Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre...

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Bayerns Innenminister Herrmann eröffnet Integrationsprojekt YeY! Youth-Empower Yourself!

Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann gibt grünes Licht für " YeY! Youth - Empower Yourself YeY! Youth – Empower Yourself!“ heißt die neue Dachmarke, unter die der Freistaat Bayern seine Vorzeigeprojekte in Sachen Gewaltprävention, Respekt und Toleranz bündelt.

 

 

"Junge Menschen mit Migrationshintergrund setzen sich im Rahmen der Projekte gezielt mit Geschlechterrollen, Ehrvorstellungen und Gleichberechtigung auseinander", erklärte Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann bei der Eröffnung des gleichnamigen hybriden Symposiums: „Youth – Empower Yourself!“ – Bayerische HEROES und andere Projekte im Kulturhaus Mibertshofen.#

Logo der Dachmarke YeY - Youth Empower Yourself

"Unsere Erfolgsprojekte „HEROES“, „habadEHRE“ und „W3“ leisten hier großartige Arbeit und tragen damit entscheidend zur kulturellen Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund bei", lobte Herrmann. "Wir wollen Frauen und Mädchen vor einer patriarchalischen Ehrenkultur schützen. Rollenbilder, die Gewalt gegen Frauen gutheißen, akzeptieren wir nicht." Mit der neuen Dachmarke sollen laut dem Integrationsminister die bestehenden Projekte gestärkt und ausgeweitet werden. "Daher appelliere ich an alle interessierten Kommunen: Beteiligen Sie sich daran und helfen Sie mit, dass Bayern das Land der gelingenden Integration bleibt", so der Minister.

Nach Herrmanns Worten lernen junge Menschen mit Migrationshintergrund in regelmäßigen Trainings und Rollenspielen insbesondere auch, andere Jugendliche zu ermutigen, gegen Unterdrückung ,im Namen der Ehre‘ Position zu beziehen. "Die Projektteilnehmer werden nach ihrer Ausbildungsphase, die sie durchlaufen, zu wichtigen Vorbildern und Lotsen der Wertevermittlung.  Mit großem Erfolg: In Bayern wurden bislang rund 1200 Workshops durchgeführt und dabei mehr als 21.000 Schülerinnen und Schüler erreicht.“, so der Minister. Inzwischen gibt es in Bayern allein vier HEROES Projektstandorte. Für die Projekte stellt der Freistaat in diesem Jahr eine Fördersumme von rund 500.000 Euro zur Verfügung.

HEROES gibt es in München, Augsburg, Nürnberg und Schweinfurt. In Schweinfurt wurde das HEREOS Projekt 2013 gegründet, 2015 wurde die erste Schweinfurter Jungengruppe zertifiziert und sind somit berechtigt für HEROES ehrenamtlich Workshops an Schulen und Jugendeinrichtungen: „Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre und für Gleichberechtigung“ zu leiten.

Bis zum heutigen Tag wurden in Schweinfurt insgesamt 25 HEROES zertifiziert, von denen der größte Teil noch aktiv in der Workshoparbeit tätig sind.

Die Schweinfurter HEROES hielten bislang allein rund 300 Workshops in Schweinfurt Stadt und Landkreis, sowie in den Haßbergen, Rhön Grabfeld, Bamberg, Würzburg usw.  Damit erreichten sie rund 7000 Schüler*innen.

Hinzu kamen rund 125 Fachvorträge für Lehrer*innen, Pädagog*innen und Interessierte, die im Rahmen der Projektarbeit gehalten wurden.

Schweinfurter HEROES beim YeY-Symposium in München 2021

Für ihren stetigen Einsatz wurden unter anderem auch die Schweinfurter HEROES von Innenminister Herrmann gelobt. Drei der Jungen nahmen stellvertretend für ihre Teamkolleg*innen am oben genannten Symposium teil. Begleitet wurden sie von der zweiten Bürgermeisterin der Stadt Schweinfurt, Frau Sorya Lippert, dem Referatsleiter der Stadt Schweinfurt, Jürgen Montag und dem Integrationsbeauftragten Matthias Kreß.

Podiumsgespräch während des YeY Symposiums in München 2021

Frau Lippert spricht sich seit der Eröffnungsphase stetig für das Schweinfurter HEROES Projekt aus und betont immer wieder, wie wichtig das Engagement von Seiten der Jungen mit Migrationshintergrund für unsere Gesellschaft und eine gelingende Integration ist und wie froh sie darüber sei, ein solches Projekt in der Stadt Schweinfurt etabliert zu sehen, so auch während der Podiumsdiskussion über die Wirkung von HEROES mit dem bayerischen Innenminister Herrmann, Frank Pintsch (Leiter des zuständigen Referates für "Ordnung" in der Stadt Augsburg, Schweinfurts zweiter Bürgermeisterin, Sorya Lippert und zwei HEROES.

Teilnehmer des Schweinfurter HEROES Workshops während des YeY-Symposiums in München 2021

Am Nachmittag boten die Projektteilnehmer*innen ihren Gästen mit fünf Workshops einen Einblick in die Projektarbeit.

Die Schweinfurter HEROES behandelten die Themen: "Geschlechterrollen und Identität". Mit zu Gast waren unter anderem der Schweinfurter Referatsleiter, Jürgen Montag sowie die zweite Bürgermeisterin der Stadt Schweinfurt, Sorya Lippert.

Zum Einstieg zeigten die drei workshopleitenden HEROES ein Rollenspiel zum Thema Geschlechterrollen, indem die Rollen vertauscht wurden. Dabei war es, zur Verwunderung aller, die "Schwester", die den "Bruder" über sein Aussehen rügt und ihm das Ausgehen mit Freunden verbietet.

In einem weiteren Rollenspiel über Identität, bezeichnet sich HEROE Hasan als "Deutscher", er sei ja schließlich in Deutschland geboren. Der Friseur, von dem er sich gerade die Haare schneiden lässt, zeigt  auf ein Foto mit einem blonden Jungen und macht ihm klar, dass dies ein "Deutscher" sei, hingegen weder Hasan`s Name noch sein Aussehen auf eine deutsche Identität hinweise.

Mit Rollenspielen, Videoclips und kurzen Ausschnitten aus Filmen leiten die HEROES in ihren Workshops eine Diskussion ein. "Sie zeigen damit ungewollte Verhaltensweisen, regen zum Nachdenken an und bieten den Teilnehmer*innen Räume zum  Hinterfragen und Reflektieren des eigenen Verhaltens und der eigenen Vorurteile", so die Projektleiterin der HEROES in Schweinfurt, Claudia Federspiel: "Es ist unglaublich, wie so ein Rollenspiel bei den Workshopteilnehmer*innen wirkt. Man könnte es auch als Spiegel des eigenen Verhaltens bezeichnen. Zum Nachdenken regen dann auch die gezielten Fragen und Kommentare der HEROES während der darauffolgenden Gruppendiskussion an."

Hier sehen Sie den Imagefilm der eigens für die neue Dachmarke YeY! - Youth Empower Yourself vom bayerischen Innenministerium in Auftrag gegeben wurde - ein bericht zum Symposium auf der Webseite des bayerischen Innenministeriums. 

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